Impfungen
gegen M-Pox, Chlamydien und Hepatitis A und B
Gegen viele Geschlechtskrankheiten gibt es derzeit keine Impfung. Dazu gehören Syphilis, HIV, Hepatitis C, Tripper etc. Aber gegen M-Pox sowie gegen Hepatitis A und B gibt es wirksame Impstoffe. Nachstehend findest du eine kurze Übericht dazu.
Gegen Mpox / „Affenpocken“ wirkt derselbe Impfstoff, der auch gegen die echten Pocken eingesetzt wird. Die Impfung ist in den Bundesländern unterschiedlich geregelt (siehe Wo kann ich mich impfen lassen?). Die Impfung bietet einen hohen Schutz vor einer Infektion und senkt darüber hinaus in hohem Maße das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf, falls es doch zur Ansteckung kommt.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die bestimmten Personengruppen ab einem Alter von 18 Jahren. Sie unterscheidet zwei verschiedene Anlässe für eine Impfung: nach Kontakt mit dem Mpox-Erreger als sogenannte Postexpositionsprophylaxe und vor möglichem Kontakt mit dem Erreger für Personen mit erhöhtem Risiko.
Nachträgliche Impfung (Postexpositionsprophylaxe)
Eine „nachträgliche Impfung“ wird vor allem empfohlen
- nach engem körperlichem Kontakt über Haut oder Schleimhäute mit einer an Mpox erkrankten Person (z. B. beim Sex oder beim gemeinsamen Wohnen)
- nach Kontakt in der medizinischen Versorgung ohne ausreichende persönliche Schutzausrüstung
- nach ungeschütztem Kontakt von Laborpersonal mit nicht inaktiviertem Mpox-Material
Die nachträgliche Impfung sollte so früh wie möglich und im Zeitraum von bis zu 14 Tagen nach möglichem Kontakt mit dem Erreger erfolgen. Sie wird nur durchgeführt, wenn keine Symptome vorhanden sind. Bei Symptomen sollte der Körper nicht noch zusätzlich durch eine Impfung belastet werden. Außerdem ist davon auszugehen, dass eine Impfung zu diesem Zeitpunkt den Krankheitsverlauf nicht mehr abschwächen kann.
Vorbeugende Impfung
Infektionen mit Mpox wurden in Deutschland bislang fast ausschließlich bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM), festgestellt. MSM mit häufig wechselnden Partnern wird eine Impfung empfohlen, um sich vor einer Ansteckung oder vor einem schwerem Verlauf zu schützen. Eine Impfempfehlung gibt es außerdem für Laborpersonal, das Kontakt mit infektiösen Proben hat und als infektionsgefährdet gilt.
Verträglichkeit und Nebenwirkungen
Der von der STIKO empfohlene Impfstoff Imvanex enthält eine abgeschwächte Form eines Virus, die beim Menschen keine Erkrankung auslöst und sich in menschlichen Zellen nicht vermehren kann. Die Verträglichkeit des Impfstoffs wurde vor der europäischen Zulassung an über 2000 Menschen aus unterschiedlichen Altersgruppen, mit unterschiedlichem Geschlecht und mit und ohne HIV getestet. Der Impfstoff kann als sicher gelten.
Sehr häufige Nebenwirkungen (bei mehr als 10 Prozent der Geimpften) sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Muskelschmerzen und Reaktionen an der Injektionsstelle. Die Impfreaktionen klingen in der Regel nach nur wenigen Tagen ab.
Das Robert Koch-Institut empfiehlt Männern, die Sex mit Männern haben, sich gegen Hepatitis A und Hepatitis B impfen zu lassen. Beide Impfungen werden von den Krankenkassen übernommen, wenn du angibst, wechselnde Sexpartner*innen zu haben. Einfach zum (Haus-)Arzt deines Vertrauens gehen und nach den Impfungen fragen. In der Regel bekommst du innerhalb eines halben Jahres dreimal eine Spritze in den Oberarmmuskel.
Auch Menschen mit HIV sollten sich gegen Hepatitis B impfen lassen. Bei ihnen kommt die Hepatitis B häufiger vor als im Bevölkerungsdurchschnitt und sie wird häufiger chronisch. Auch eine Leberzirrhose (Schrumpfleber) kommt bei ihnen häufiger vor.
Wenn du schon mal eine Hepatitis A oder B durchgemacht hast, bist du ebenfalls vor einer erneuten Ansteckung geschützt.
Weitere Informationen findest du unter iwwit.de. IWWIT ist die Präventionskampagne der Deutschen Aidshilfe für trans und cis schwule, bi+ und andere Männer, die Sex mit Männern haben, sowie alle Menschen, die sich der schwulen Community zugehörig fühlen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Safer Sex, um Schutz und Aufklärung zu fördern.